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Transport und Verkehr

Reifen ohne Schlauch: Was bringt die Tubeless-Technologie?

Das Tubeless-System hat sich im MTB-Bereich längst bewährt, insbesondere auf anspruchsvollen Trails und ruppigem Gelände. Doch wie sieht es bei Rennrädern und Gravelbikes aus? Hier sind die Vorteile des schlauchlosen Systems nicht immer so eindeutig – und oft sind sie nicht proportional zu den potenziellen Nachteilen.

In diesem Artikel nehmen wir das Tubeless-System für Rennräder und Gravelbikes genauer unter die Lupe. Wir zeigen die wichtigsten Vorteile auf, erklären, wie du die Dichtmilch richtig nachfüllst und welche Wartungsschritte nötig sind. Gleichzeitig werfen wir auch einen Blick auf mögliche Nachteile, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.

Lemonbike – Innovation trifft Fahrkomfort

Bei Lemonbike setzen wir auf moderne Fahrradtechnologien, die Fahrkomfort, Sicherheit und Leistung perfekt kombinieren. Dank innovativer Lösungen wie dem Tubeless-System profitierst du von besserem Pannenschutz, optimaler Traktion und einem geschmeidigen Fahrgefühl – egal, ob auf Asphalt oder Schotterwegen. Unsere hochwertigen Komponenten und durchdachten Designs sorgen dafür, dass du deine Fahrten sorgenfrei genießen kannst.

Die Hauptvorteile des Tubeless-Systems

1. Geringeres Pannenrisiko

Mit einem Tubeless-Setup sinkt das Risiko von Reifenpannen erheblich, denn es gibt keinen Schlauch, der durch Dornen, Glasscherben oder spitze Steine beschädigt werden könnte. Kleine Durchstiche werden durch die Dichtmilch im Reifeninneren sofort versiegelt, sodass du oft nicht einmal bemerkst, dass du über ein Hindernis gefahren bist. Natürlich gibt es Grenzen: Bei größeren Schnitten oder Rissen hilft auch die beste Dichtflüssigkeit nicht mehr – aber keine Sorge, dafür gibt es clevere Notfalllösungen, auf die wir später eingehen.

2. Mehr Komfort dank niedrigerem Reifendruck

Da kein Schlauch mehr vorhanden ist, kannst du mit weniger Luftdruck fahren, ohne das Risiko eines Snakebites (Durchschlags) einzugehen. Das bedeutet nicht nur mehr Komfort auf ruppigem Untergrund, sondern auch eine bessere Traktion und Kontrolle – ein entscheidender Vorteil auf Schotterpisten oder technischen Trails. Gerade beim Gravelbiken macht sich das bemerkbar: Weniger Druck sorgt für ein geschmeidigeres Fahrverhalten und erhöht die Sicherheit, weil die Reifen besser auf dem Untergrund haften.

Das Tubeless-System erfordert kontinuierliche Überwachung für eine effektive Funktion

Die richtige Menge an Dichtmilch ist entscheidend für eine effektive Pannensicherheit. Für Rennradreifen werden mindestens 50 ml empfohlen, da der hohe Luftdruck sonst das Dichtmittel zu schnell entweichen lässt. Gravelreifen benötigen etwas mehr – etwa 70–80 ml, je nach Breite.

Damit die Versiegelung zuverlässig bleibt, solltest du alle 2–3 Monate ca. 20 ml nachfüllen. Falls du viel unterwegs bist oder öfters kleine Pannen hast, kann ein häufigeres Nachfüllen sinnvoll sein. Tipp: Am einfachsten geht’s direkt über das Ventil – Ventilkappe ab, Dichtmilch rein, fertig! 

Tubeless richtig nutzen – Tipps für eine sorgenfreie Fahrt

  • Dichtmilch nicht mischen! Beim Wechsel des Herstellers den Reifen gründlich reinigen, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.
    • Genug Dichtmittel im Reifen? Einfach das Laufrad ausbauen und kräftig schütteln – wenn du nichts hörst, ist Nachfüllen angesagt.
    • Längere Standzeit? Vor dem Nachfüllen den Reifen und die Felge reinigen, um alte Dichtmittelreste zu entfernen.
    • Winterpause? Dichtmilch entfernen, um ein Austrocknen zu vermeiden, oder das Laufrad alle 1–2 Wochen drehen.
    • Ventil checken! Rückstände können das Aufpumpen erschweren – regelmäßig reinigen oder bei Bedarf den Ventileinsatz austauschen.
    • Reifendruck beachten! Tubeless-Reifen laufen mit weniger Druck als klassische Modelle, was den Komfort erhöht und den Rollwiderstand senkt.

Nachteile des Tubeless-Systems

  • Komplexität bei Montage und Demontage – Die Installation ist anspruchsvoller als bei Schlauchreifen und erfordert Übung sowie oft einen Luftkompressor für das korrekte Aufpumpen.
    • Höhere Kosten – Tubeless-Reifen, Dichtmilch, spezielles Felgenband und Ventile verursachen höhere Anschaffungskosten als klassische Systeme mit Schlauch.
    • Regelmäßige Wartung – Dichtmilch muss kontrolliert und nachgefüllt werden, da sie mit der Zeit austrocknet oder bei Pannen teilweise austreten kann.
    • Schwierigkeiten bei der Druckstabilität – Tubeless-Reifen verlieren auf natürliche Weise langsam Luft, daher ist regelmäßiges Nachprüfen und Anpassen des Reifendrucks erforderlich.
    • Schwierige Reparaturen unterwegs – Größere Schäden, die Dichtmilch nicht abdichten kann, erfordern spezielle Reparatursets oder den Einsatz eines Ersatzschlauchs.
    • Lagerung in der „Off-Season“ – Eine lange Standzeit kann die Dichtmilch eintrocknen lassen, was Ablagerungen verursacht. Vor der Winterpause sollte sie entfernt und vor der nächsten Nutzung erneuert werden.

Fazit

Das Tubeless-System bietet viele Vorteile: bessere Pannensicherheit, die Möglichkeit, mit niedrigerem Reifendruck zu fahren, sowie höheren Komfort und verbesserte Traktion – besonders für Gravelbikes und MTB.

Im Rennradbereich ist der Komfortgewinn geringer, da hier ein höherer Luftdruck erforderlich ist. Dennoch sorgt die Dichtmilch für mehr Sicherheit, indem sie kleine Durchstiche sofort abdichtet und eine Weiterfahrt ermöglicht – ohne den klassischen Schlauchwechsel.

Allerdings bringt Tubeless auch höhere Kosten und mehr Wartungsaufwand mit sich. Wer bereit ist, sich mit der Technik auseinanderzusetzen und regelmäßig Dichtmilch nachzufüllen, profitiert von den Stärken des Systems. Letztlich hängt die Entscheidung von den eigenen Fahrgewohnheiten und Prioritäten ab.